Es ist Morgen und der angekündigte Sturm ist noch nicht bei
uns angekommen. Die Vorhersage des Black Rock City Radios hat wohl nicht
zugetroffen. Wir frühstücken und
beginnen den Tag zu planen als es losgeht. Heftige Böen jagen durch die
Staubwüste und wirbeln alles auf, was nicht befestigt ist. Vor allem jede Menge
Alkalistaub. Alle rennen und holen Masken und Schutzbrillen. Wir sind froh,
dass unsere übergroße Schattenstrukturplane so festgezurrt ist, aber nach einen
halben Stunde bemerken wir, dass man an den Stellen wo das Gewebe auf den
Stangen aufliegt schon fast durchsehen kann. So steigen immer zwei Leute auf
die Leitern, einer zum Nähen und einer zum Festhalten. Vier hohe Leitern sind im
Einsatz, unten stehen Campmitglieder drauf, damit sie nicht umfallen, denn die
Böen jagen selbst hier in unserer großen Unterkunft. Zum Glück sind die
Einzelzelte mit langen Nägeln im Boden befestigt.
Zum Glück lässt der Sturm am Nachmittag dann ganz langsam
nach und als wir so langsam wieder etwas sehen bemerken wir, dass wir sehr viel
Glück hatten. Viele der aufgebauten Camps müssen wieder neu beginnen. Vieles
ist durcheinander und jede Menge Zelte zerlegt oder auch weg geweht.
Es ist der Auftakt zu einer Staubsturmwoche, aber das wissen
wir noch nicht als wir dann am nächsten Tag das Veranstaltungszelt aufbauen. Es
ist schön, dass wir bald fertig sind und Felix und ich nützen die Zeit zu einem
Ausflug zum Carnival beim Mann. Dort sind Buden aufgebaut, rundherum mit
allerlei Merkwürdigkeiten wie Wahrsagerinnen, Glücksräder, übergroße
Kugelbahnen, Spiegelkabinette, Bildtafeln mit Aliens und Sonderbarkeiten säumen
die Straßen……..Musikerinnen und Musiker spielen auf, Markschreier schreien
herum, aber es sind noch nicht so viele Menschen unterwegs und wir genießen es
unsere Fahrräder abzustellen und herumzuschlendern, alles anzuschauen und
Gespräche zu haben.
Wir radeln weiter zum Tempel, der ist dieses Jahr wie ein
liegendes Füllhorn gebaut. Eigentlich sehr einfach, aber doch eindrucksvoll,
denn wenn man durch das schmale Ende des liegenden Füllhorntempels tritt kommt
man in einen Garten mit wunderschönen Metallbaumskulpturen. Es ist noch ganz
wenig beschrieben, bemalt und aufgehängt. Nur ein paar Plakate über vermisste
Lieblinge, Mensch oder Tier oder mit Geschichten über schöne oder schreckliche
Erlebnisse hängen da an der Wand.
Draußen im Garten nehme ich einen der bereit liegenden
Filzstifte und zeichne ein Ornament, in die Mitte schreibe ich „Look inside“. Es
ist mir ein Anliegen im doch recht oberflächlichen BM-Treiben die innere
Reflexion zu erwähnen.
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