Freitag, 4. Dezember 2015

TTITD - In The Bee Hive - Blick auf den brennenden Mann 11


Schließlich war die kostbare Zeit fast zu Ende. Der Mann sollte brennen. Felix und ich wollten in die Außenbezirke der Playa, in die sogenannte Deep Playa, um dort unsere Zweisamkeit zu feiern und um endlich diese Außenbezirke auch einmal bei Nacht zu erleben. 


Wir nehmen die Fahrräder vom fast leeren Fahrradparkplatz der Crew. Fast alle sind schon weg! Unsere Fahrtrichtung geht dem Strom der aufgekratzten Burner entgegen.  Viele kommen auf Rädern oder in Artcars auf uns zu und oft müssen wir ausweichen. Wenn wir nicht aufpassen, landen wir schon während der Fahrt durch Black Rock City in einem der vielen tiefen Staubberge, die sich während dieser Staubsturmwoche angesammelt haben. Dann ist das weiter radeln unmöglich und wir müssen uns auf die Piste zurück schieben.

Sobald wir aber die Camps, Einzelzelte und Stellplätze der RVs verlassen, wird es leer, sehr leer. Aber die weichen Staubfallen werden immer häufiger und so schieben wir an vielen Stellen unser Gefährt  einfach ein längeres Stück, um dann wieder auf härteren Wüstenstrecken fahren zu können.

Von weitem sehen wir es blinken, das muss eine Installation sein. Es ist eine Anlage von Farbfeldern aus Plastiktrittflächen auf dem Wüstenboden, sie sind jeweils rund geformt und geben Töne und farbige Lichter ab. Hier sind sechs Jugendliche am Hüpfen und wir hüpfen auch mit, von Farbfeld zu Farbfeld, bis wir außer Atem sind. Weiter geht’s zur nächsten Klohäuschenstation, zur letzten dieser Art für eine ganze Weile. Neben den fünf Porta Potties steht eine riesige Klobürste, ca 5 m hoch. Es sieht faszinierend aus. Wir kommen noch an einer außerirdischen Kolonie vorbei, einer Installation mit Alien Plastiken, fremdartigen Bäumen, Behausungen, alles  gefüllt von waberndem Sound. Die kunstvoll andersartige Behausung ist  in einer nach oben offenen Höhle angeordnet. Menschen begegnen wir jetzt nicht mehr. Wir radeln weiter und stehen kurz am „Trash Fence“, dem Zaun, der den Müll nach außen abhalten soll. Hier ist es totenstill! Man könnte meinen, dass wir alleine auf dieser staubigen Welt wären. Beim weiterradeln sehen wir einen matten Lichtschein. Wir bewegen uns genau in diese Richtung. Es ist ein Bienenstock (Bee Hive ) aus Holz gezimmert, mit einer staubigen Matratze in der Mitte. Es summt und brummt von Musik und Beats, denn eine Soundinstallation ist im Innern versteckt. Felix weist nach vorne und zeigt mir, dass man tatsächlich von hier aus ganz winzig den Mann erkennen kann. Er ist von vielen Lichtpünktchen und allerlei Leuchtpartikeln umgeben.

Wir grinsen uns an, denn wir haben unseren Standpunkt gefunden. Von hier aus können wir das Spektakel bequem beobachten. Und ich lache, weil ich jetzt weiß was wir machen, bevor das Feuerwerk losgeht.

Es ist wirklich sch…kalt, aber im Moment sind wir so geil, dass uns das gar nichts auszumachen  scheint. Ich schiebe Felix Sweatshirt höher und küsse den vom Staub salzigen Bauch. Felix küsst mich auf den Hals und tastet mit der linken Hand unter meinen vielen Schichten nach meinen Nippeln und die rechte Hand hilft mir beim Herunterziehen meiner orientalischen Hose. Wir stürzen uns ausgehungert aufeinander. Die Kleidungsstücke fallen alle und wir vögeln unserem Höhepunkt entgegen. Als wir nach etlicher Zeit das ferne Feuerwerk am Mann beginnen hören, sind wir vor Befriedigung richtig albern. Schnell ziehen wir uns wieder an und stoßen dann mit Campari auf unseren gelungenen Burningmanaufenthalt an. Wir sind im Augenblick sehr glücklich und ganz eins. Vollster Zufriedenheit blicken wir auf das Getümmel am Mann. Witzig ist, dass wir tatsächlich eine Steigerung der Lautstärke vernehmen können, als der Mann in Flammen aufgeht. Es dauert nicht so lange wie letztes Jahr, bis er umfällt und schließlich müssen wir weiter, weil ich sonst erfriere.

Zuerst schieben wir lange Richtung Tempel und dann zeigt mein Pfadfinder auf einen Punkt am Himmel und sagt, dass wir nun rechts müssten. Also fahren wir nach rechts. Nach und nach wird es lauter und die ersten Leute  vom Burn kommen uns nun wieder entgegen. Es staubt schon wieder gewaltig und mit Motorradbrille, Tuch und Maske um Mund und Nase ist es gar nicht so leicht sich noch zu orientieren. Aber wir schaffen es und landen auf „Ersatz“. Diese Straße müssen wir nur noch langfahren, dann die nächste rechts nehmen, die darauf folgende links und wir sind schon wieder auf „Freak Show“. Wir radeln solange bis wir links unser Camp auftauchen sehen.

Dort ist schon einiges los, viele sind von ihren Ausflügen zurück und erzählen. Es gibt noch einen Schlummertrunk, aber angesichts des beginnenden Abbaus am morgigen Sonntag gehen doch viele schon ins Bett. Nur die jüngsten, härtesten Crewmitglieder schaffen es heute Nacht noch einmal raus auf die eiskalte Playa.

Als ich mich zu Felix in den Schlafsack schiebe nimmt er mich zärtlich in die Arme und sagt; „Das war ein sehr schöner Burn, nicht war Janet“. Ich küsse ihn und sage: „Yes, my love“!



Donnerstag, 26. November 2015

TTITD - Female Domination and .....oh, these girls! 10



Miss January Frost alias Luna B. lernten wir schon auf der Fahrt kennen, nachdem sie aus dem Lastwagen von Kenosha geklettert war. Luna erschien uns damals etwas unscheinbar, aber wir sollten uns täuschen, denn beim Gespräch im Gegenüber entdeckten wir ihre edlen Züge. Sie ist eine zartgliedrige, ungefähr 170 cm große Brünette. Ihre scheinbare Unscheinbarkeit ist aber durchaus von Vorteil, denn so kann sie sich sehr gut verändern, wie ein Chamäleon. Sie erzählte uns, dass sie so unentdeckt an Festen teilnehmen kann, nur wenn sie in etwas anderer Weise geschminkt ist und andere Kleidung trägt.  Schminken kann sie, sie ist Make Up Artist.  Deswegen erkannten wir sie kaum wieder, als sie nach der Übernachtung im Hotel in ihrer vollen Aufmachung und geschminkt zum Frühstück kam. Sie hatte ihr Domina Outfit angezogen. 


Jetzt ist es in der Mitte der Burning Man Woche und am frühen Nachmittag ist ein Kurs mit Miss January Frost, unter dem Titel BDSM Unbound: Kink Without Ties OR Tools.

Da steht sie in ihrem Bleistiftrock, mit Korsage und ihrer hellblonden Perücke in Bobform. Sie zeigt uns wie man anhand Körperhaltungen und Gesten dominieren kann. Es ist unglaublich, wie diese, sonst sehr sanfte, Gesprächspartnerin nun wirkt. Sie ist klar, direkt und spricht mit erhobener Stimme. Wenn sie leise spricht, wird es recht interessant, dann muss die/der Sub sich auf was gefasst machen. Ihre Körperhaltung strahlt Stärke, Kraft und sehr viel fokussierten Willen aus. Sie ist der Boss!

Felix fotografiert und ich beobachte hingerissen, wie sich nacheinander verschiedene willige „Opfer“ melden und wie sie diese sehr einfühlsam dominiert. Ein großartiger Workshop!





Das nehme ich mir zum Anlass die Frauen unserer Crew etwas näher zu betrachten. Es sind alles Frauen, die sich dominieren lassen, aber auch selbst dominieren. Sie spielen, wie es die Situation erfordert, wie der Spielpartner es erfordert. Das Beste ist, sie beim Zusammenspiel, Frau zu Frau, zu beobachten:


Legs und Smartypants stehen da und lachen. Legs hat ihre Seile dabei und Smarypants neckt sie. Legs hält sie fest und kitzelt lange und ausgiebig, bis sie sich beide in den Kissen wälzen. Dann zieht sie Smartypants hoch und nimmt sie zärtlich in die Arme. Holt ihre Seile und beginnt zu riggen. Während des Riggens geht es mit Gelächter und Necken zwischen ihnen hin und her.  Als Smartypants schließlich in Schräglage hängt, gibt ihr Legs einen Schubs und sie schwingt hin und her. Das willige „Opfer“ quietscht vergnügt, Legs lacht und schnappt sie sich um ihr einen Kuss auf den Kopf zu geben und sie wieder los zu lassen. Beim nächsten Festhalten zieht Legs sie in die Waagrechte und springt ins Seilnetzwerk. So schwingen beide kichernd und lusterfüllt durch die staubige Luft. Das Losfesseln dagegen ist sehr sinnlich und langsam, mit tiefen Blicken und fast meditativ. Beide, Fesslerin und Gefesselte, sind eine Einheit, jetzt entspannter und sehr ruhig. Zum Abschluss der Session legen sich beide auf die Kissen, halten sich, erzählen über ihre Gefühle, was sie in sich selbst beobachtet haben und wie die Andere auf sie gewirkt hat. Mir gefällt das, wo sind bloß die Mädels in Good Old Germany, mit denen man so lustvoll fesseln könnte?


Freitag, 13. November 2015

TTITD - Kinky Night - 9



Am Tag unserer ersten Schicht gehen wir um 21 Uhr nochmal ins Veranstaltungszelt. Wir sind als Monitor bzw. Aufsicht eingesetzt. Ich liebe das schwarze Shirt im Mad Max Style, das ich mir selbst zurecht gepimpt habe. Mit dem Cutter und der Schere und einigen geknoteten Stellen ging das ganz gut. Es hat lange Ärmel und das braucht mal jetzt, nachts ist es richtig kühl.
Die ersten Gäste treten ein und verteilen sich auf den berschiedenartigen Sitzkissen. Eine sehr runde und große Frau in schwarz (na ja was sonst ;) sucht sich ein großes flaches Kissen  und öffnet ihr, nach japanischer Art verschnürtes Seilpäckchen im Tuch. Sorgfältig legt sie die Seile nebeneinander.

Inzwischen ist Jimmy mit zwei gut aussehenden Jungs eingetroffen, wir begrüßen uns mit Küsschen. Ich muss schon sagen, Jimmy hat einen guten Geschmack. Die beiden sehen sehr sexy aus. Sie sind beide ungefähr 1.90 groß und gut gebaut. Juan ist dunkelblond gelockt und Maximo schwarzhaarig, ganz kurz geschnitten. Beide sind aus Mexiko. Jimmy erklärt mir, dass er Maximo sehr gerne floggern würde, aber gar keinen Flogger nach Black Rock City mitgenommen hat. Mit einem Augenaufschlag und einem breiten Grinsen fragt er mich, ob er nicht meinen Flogger benutzen könnte. Natürlich kann er das, wie könnte ich so einem Blick widerstehen? Ich muss aber erst in unsere Campzentrale gehen und den geputzten und verstauten Flogger heraussuchen. Als ich ihm das Schlaginstrument überreiche bittet mich der Süße ihm doch über die Schulter zu schauen und Ratschläge zu geben. Was ich dann auch gerne mache, immer mit einem Blick in die sich ständig vergrößernde Runde der eintreffenden Gäste.
Als es bei Jimmy und Maximo rund läuft schaue ich nach hinten in die Ecke, neben dem Käfig und entdecke ein Paar, das kurz vor dem Ficken ist. Felix schaut kurz auf die Straße, ob man die beiden von draußen sehen kann. Aber dem ist nicht so, gut dann muss ich nicht unterbrechen. Das wäre etwas störend gewesen, denn die junge Frau liegt im Moment liebkosend auf dem Mann, dessen Hosen um die Knöchel und über die Stiefel geschoben sind. Sie beginnt auf- und abzugleiten und ich sehe seinen steifen Schwanz in sie ein- und ausdringen. Wir sind angehalten zu schauen, dass kein Geschlechtsverkehr von außen sichtbar ist, da auf dem Burning Man auch Familien mit Kindern sind.

Eine Vierergruppe betritt das Zelt, darunter ist tatsächlich ein dominanter Herr in Leder. Wie in Deutschland, ich vermutet, dass er ein Deutscher ist, aber da liege ich falsch. Er spricht echtes amerikanisch als er Zang fragt, ob er nachher seine Sub auf unserem Bondagebett behandeln darf.
Aber zuerst spielen sie mit dem anderen Paar, die geschätzt gute 20 Jahre älter als die beiden circa 30jährigen sind. Und das ist dann eine merkwürdige Sache: Die beiden Männer legen sich rechts und links in seitlicher Lage neben die Damen und beobachten wie die ältere Frau in schwarzem Nylon die jüngere schlagtechnisch behandelt. Das Merkwürdigste daran ist, dass alles wie automatisch abläuft und ohne sichtbare Emotionen. Sie scheinen Statisten ohne Gefühle zu sein. Die Nylonschwarze schaut sogar beim Schlagen in die Runde und gähnt gelangweilt. Ich sage zu Felix: „Wenn ich mal soweit bin, nimm mir das Paddle weg.“ Mir ist doch Empathie und das Einfühlen in meine Spielpartner das wichtigste, das ist es was mich bewegt, erregt und spielfreudig macht.
Später zieht der dominante Ledermann seine Süße aufs Bett, entkleidet sie bis auf den String und legt sie in Rückenlage. Er entzündet eine kleine Fackel und flammt ganz nah über ihren Körper. This is not my kink! Eindeutig! 
Da fällt mir ein, wie ich heute Morgen JJ und Butterfly beim Spielen gesehen habe. Zuerst hat er sie in die Suspension gehängt und nach dem Abhängen hat er ihr dann liebevoll und ganz zärtlich das Kleid vom Körper geschnitten, mit einem scharfen großen Messer. Von weitem sah das gefährlich aus, als ich aber daneben saß, schwappte die Innigkeit der Handlung und die Zärtlichkeit von JJ für Butterfly auf mich über. So stelle ich mir Bdsm vor!