Am Tag
unserer ersten Schicht gehen wir um 21 Uhr nochmal ins Veranstaltungszelt. Wir
sind als Monitor bzw. Aufsicht eingesetzt. Ich liebe das schwarze Shirt im Mad
Max Style, das ich mir selbst zurecht gepimpt habe. Mit dem Cutter und der
Schere und einigen geknoteten Stellen ging das ganz gut. Es hat lange Ärmel und
das braucht mal jetzt, nachts ist es richtig kühl.
Die ersten
Gäste treten ein und verteilen sich auf den berschiedenartigen Sitzkissen. Eine
sehr runde und große Frau in schwarz (na ja was sonst ;) sucht sich ein großes
flaches Kissen und öffnet ihr, nach
japanischer Art verschnürtes Seilpäckchen im Tuch. Sorgfältig legt sie die
Seile nebeneinander.
Inzwischen
ist Jimmy mit zwei gut aussehenden Jungs eingetroffen, wir begrüßen uns mit
Küsschen. Ich muss schon sagen, Jimmy hat einen guten Geschmack. Die beiden
sehen sehr sexy aus. Sie sind beide ungefähr 1.90 groß und gut gebaut. Juan ist
dunkelblond gelockt und Maximo schwarzhaarig, ganz kurz geschnitten. Beide sind
aus Mexiko. Jimmy erklärt mir, dass er Maximo sehr gerne floggern würde, aber
gar keinen Flogger nach Black Rock City mitgenommen hat. Mit einem
Augenaufschlag und einem breiten Grinsen fragt er mich, ob er nicht meinen
Flogger benutzen könnte. Natürlich kann er das, wie könnte ich so einem Blick
widerstehen? Ich muss aber erst in unsere Campzentrale gehen und den geputzten
und verstauten Flogger heraussuchen. Als ich ihm das Schlaginstrument
überreiche bittet mich der Süße ihm doch über die Schulter zu schauen und
Ratschläge zu geben. Was ich dann auch gerne mache, immer mit einem Blick in
die sich ständig vergrößernde Runde der eintreffenden Gäste.
Als es bei Jimmy und Maximo rund läuft schaue ich nach hinten in die Ecke, neben dem Käfig und
entdecke ein Paar, das kurz vor dem Ficken ist. Felix schaut kurz auf die
Straße, ob man die beiden von draußen sehen kann. Aber dem ist nicht so, gut
dann muss ich nicht unterbrechen. Das wäre etwas störend gewesen, denn die
junge Frau liegt im Moment liebkosend auf dem Mann, dessen Hosen um die Knöchel
und über die Stiefel geschoben sind. Sie beginnt auf- und abzugleiten und ich
sehe seinen steifen Schwanz in sie ein- und ausdringen. Wir sind angehalten zu
schauen, dass kein Geschlechtsverkehr von außen sichtbar ist, da auf dem
Burning Man auch Familien mit Kindern sind.
Eine
Vierergruppe betritt das Zelt, darunter ist tatsächlich ein dominanter Herr in
Leder. Wie in Deutschland, ich vermutet, dass er ein Deutscher ist, aber da
liege ich falsch. Er spricht echtes amerikanisch als er Zang fragt, ob er
nachher seine Sub auf unserem Bondagebett behandeln darf.
Aber zuerst spielen sie mit dem anderen Paar, die geschätzt
gute 20 Jahre älter als die beiden circa 30jährigen sind. Und das ist dann eine
merkwürdige Sache: Die beiden Männer legen sich rechts und links in seitlicher
Lage neben die Damen und beobachten wie die ältere Frau in schwarzem Nylon die
jüngere schlagtechnisch behandelt. Das Merkwürdigste daran ist, dass alles wie
automatisch abläuft und ohne sichtbare Emotionen. Sie scheinen Statisten ohne
Gefühle zu sein. Die Nylonschwarze schaut sogar beim Schlagen in die Runde und
gähnt gelangweilt. Ich sage zu Felix: „Wenn ich mal soweit bin, nimm mir das
Paddle weg.“ Mir ist doch Empathie und das Einfühlen in meine Spielpartner das
wichtigste, das ist es was mich bewegt, erregt und spielfreudig macht.
Später zieht der dominante Ledermann seine Süße aufs Bett,
entkleidet sie bis auf den String und legt sie in Rückenlage. Er entzündet eine
kleine Fackel und flammt ganz nah über ihren Körper. This is not my kink!
Eindeutig!
Da fällt mir ein, wie ich heute Morgen JJ und Butterfly beim Spielen
gesehen habe. Zuerst hat er sie in die Suspension gehängt und nach dem Abhängen
hat er ihr dann liebevoll und ganz zärtlich das Kleid vom Körper geschnitten,
mit einem scharfen großen Messer. Von weitem sah das gefährlich aus, als ich
aber daneben saß, schwappte die Innigkeit der Handlung und die Zärtlichkeit von
JJ für Butterfly auf mich über. So stelle ich mir Bdsm vor!
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