Montag, 28. April 2014

Abgeschnitten



Eigentlich sollten wir schon ein bisschen Ahnung haben mit der Suche nach passenden Paaren. Schließlich daten wir seit Anfang 2011 andere Menschen mit der Absicht körperlich mit ihnen zu kommunizieren. Und in der Regel mailen wir ausführlich beim Kennenlernen, telefonieren oder gehen einfach vorher essen.
Dieses Mal ging es wohl zu schnell. Vielleicht war es zu oberflächlich? Vielleicht war es aber auch nur Pech.
Unser Dating-Paar hatte uns gefragt, ob wir denn mit einer Gruppe von ‚Open Minded People‘ wandern gehen wollten. Und wir hatten ja gesagt, weil wir sowieso gerne im Freien bewegen.

Nun, die kleine Truppe Leute ist auch sehr nett  und locker. Ich zwinkere Felix nach einer halben Stunde Gehzeit zu und signalisiere, dass es mir gefällt. Und wir haben nicht nur mit Andreas und Caroline nette und sogar tiefgehende Gespräche, sondern auch mit den anderen Teilnehmern.
Wir erleben einen wunderbaren kalten, aber sonnigen Tag in der Rhön, erklimmen einen Berg, wandern geschwungene Wiesen entlang und am Abend sitzen wir noch zu acht um einen großen Tisch.
Als wir dann eine halbe Stunde vor Mitternacht mit den beiden  in ihrem Domizil ankommen, entdecken wir, dass wir alle in einem Raum übernachten sollen. Kurz stutze ich, aber dann rollen wir mal unsere Schlafsäcke aus.
Zuerst gibt es noch einen Sekt, Wir stoßen an und unterhalten uns und eigentlich ist es nicht zum Davonlaufen.
Nein, es ist sogar ganz nett. Mehr aber auch nicht.
Caroline geht als erste unter die Dusche und kommt wohlduftend in ein Handtuch gehüllt aus dem Bad. Danach geht Felix duschen und Andreas und ich unterhalten uns nett.
Als ich dann im Bademantel gekleidet in den einzigen bewohnbaren Raum komme, liegt Felix schon neben Caroline. Sie ist um 160 cm groß, hat eine kurvenreiche Figur, scheint immer zu lächeln und hat die niedlichsten, kleinen Füße, die ich je gesehen habe.
Es dauert nochmal bis kurz nach 2 Uhr morgens bis wir zu viert auf der Matratze sind.

Puh, bin ich müde, aber ich sehe Felix lächeln. Wir haben Caroline zwischen uns geklemmt und tasten liebkosend über ihre weiche Haut. Sie stöhnt. Jetzt kommt Andreas…..er ist rappelig, beginnt mich zu küssen. Sein Bart rubbelt. Ich weiß nicht, bei Felix macht mir das doch nie was aus, wenn er mal Bart trägt. Es scheint kein Funke Lust in mir zu sein…. Oder?  Ich weiß es nicht. Er ist so ungeschickt und irgendwie scheint er mental nicht anwesend zu sein. Vielleicht ist es auch zu spät, ich bin ja auch müde. Neben mir stöhnt Caroline, ich mag die kleine süße Knuddelmaus und ich wende mich ihr zu …Felixs Zauberfinger haben ihre Blüte entdeckt. Automatisch, ja fast mechanisch sucht Andreas auch meine.
Ich spalte mich immer mehr vom Geschehen ab, er ist so ungeschickt.  Ich knete Carolines Brüste, Da ich ganz eng bei ihr liege, bin ich ihr auch mental und sexuell viel näher als Andreas. Carolines Mund taucht auf meinem auf. Auch ihre Lippen sind rund, prall und klein. Als sie kommt, scheint auch etwas in mir zu passieren…..ja, ich komme, ich fliege wie immer, ihre Finger sind an meinen Nippeln. Und wie immer halte ich die Luft an und ein großer freier Raum tut sich in meinem Inneren auf. Da höre ich Andreas Stimme von weitem ganz laut: „Atme! Du musst atmen.“ Er schreit mich an…merkt er nicht, dass es mir gut geht? Etwas scheint in mir zu zerspringen. Ich zittere, aber nicht vor Lust.
Der Rest der Nacht scheint an mir vorbei zu treiben. Ich weiß nicht mehr viel von den Geschehnissen. Das einzige, was ich noch weiß ist,  dass Felixs starke Arme mich an sich ziehen. Auch erinnere ich mich an Caroline, reitend auf Andreas. Und an eine unruhige, traumlose Nacht auf dem Luftbett, dort inmitten des Chaos. An ein Frühstück und unsere Flucht aus dem Liebesnest der beiden. Und an Felix Kopfschmerzen und an meinen Versuch möglichst konzentriert nach Hause zu fahren.

War es einfach zu spät?  War es meine Hochsensibilität? War es mangelnde Selbstachtung?
Später als Felix wieder aus seinen Augen sehen kann, reden wir stundenlang und entscheiden, dass wir nächstes Mal, egal wie spät es ist, einfach gehen. Wir könnten ja auch im Auto übernachten. Es ist groß genug.
Ich werde noch einige Zeit brauchen, bis ich wieder in meinem Körper ankomme und geerdet bin. Aber davon später.






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