Montag, 18. April 2011

Reflexionen über den Lifestyle

Moralische Diktionen der Gesellschaft  setzen automatisch die  Monogamie als wünschenswerte Paarungsform fest. So träumen wir Frauen als junge Mädchen von dem Einen, der uns ewige romantische Liebe bringen wird und die Männer wollen ein Heim, eine Familie und eine treue begehrenswerte Partnerin.
Es ist wohl wahr, dass eine feste starke Partnerschaft Sicherheit und Geborgenheit schenkt und uns stark macht für die Auseinandersetzungen und Stresssituationen im Alltag, aber  diese Zweierkonstellation bringt auch eine Art von Abkapslung und Ängste vor Verlust des Partners mit sich.
Bei mir selber habe ich im Lauf der Zeit beobachtet, dass ich unzufriedener und eifersüchtiger wurde.
Seit wir uns entschlossen haben unser Leben gemeinsam in eine neue sexuelle Hinsicht zu öffnen und uns mit anderen Paaren zu treffen gehen wir ehrlicher und direkter miteinander um. Es ist eine Intimität in unsere Beziehung getreten von der ich nie zu gewagt habe zu träumen. Eine Nähe durch Eingestehen der eigenen Wünsche und ein Vertrauen durch die Offenheit, die so auch unglaublich das gegenseitige Vertrauen steigert.
Auch habe ich eine Lust am Leben neu entdeckt, die mir irgendwo zwischen Kindheit, Pubertät  und Erwachsensein verloren ging. Die Lust am eigenen Körper und die Lust am Menschsein.
Ich liebe die Menschen, Männer wie Frauen und kann ihnen offener  begegnen. Scheinbar haben mich Ängste und Eifersucht in unsrer früheren Beziehungskonstellation gehemmt und unsicher gemacht.
Nicht dass unsere Liebesbeziehung schlecht gelaufen wäre – es lief durchaus spannend, sexuell wie intellektuell, aber die tiefe vertrauensvolle Offenheit, die wir nun pflegen hat eine ganz andere Qualität.
Gerne würde ich unsere neu entdeckte Lebens- und Liebensmöglichkeit vielen Paaren ans Herz legen, aber  das Swingen an sich wird gesellschaftlich nicht als Lebensform  toleriert.  Schade, denn wir freuen uns auf die vielen erotischen Abenteuer,  die wir gemeinsam mit anderen Menschen in Zukunft erleben werden. Das würden wir auch Anderen gönnen!
So können wir  doch auch mit über fünfzig getrost der gemeinsamen Zeit entgegenblicken.

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